Auf Einladung der damaligen Leiterin der Stadtgalerie Sarajevo, Gordana Andelic Galic, gestaltete Alois Schild 2014 eine Ausstellung zum hundertjährigen Gedenkjahr der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges.
Eine großformatige Rauminstallation mit dem Titel „Falschdatiertes Stahlgewitter“ (10 x 6 x 1 Meter) thematisierte den unheilvollen Ausbruch des Ersten Weltkrieges, des ersten „vollindustriellen Krieges“, mit seinen unbeschreiblichen Folgen für die Menschheit.
Der Künstler setzte einen überdimensionalen „Grabhügel“ aus Metallplatten ins Zentrum der Galerie, übersät mit „Kriegsrelikten“ wie Knochen, Holzstücken und Kleidungsstücken. Der Titel der Installation nimmt auf Ernst Jüngers Roman „In Stahlgewittern“ Bezug und möchte ausdrücken, dass die kriegsbedingten Stahlgewitter endlos fortgesetzt werden und sich nach hundert Jahren nur geografisch verlagert haben. Wie für Schilds Arbeiten üblich, wird der Bogen zur Gegenwart gespannt, zu gegenwärtigen Kriegsschauplätzen und bewaffneten Konflikten weltweit, in diesem Fall zum Balkankrieg und dem Massaker von Srebrenica.
Der zweite Teil der Ausstellung präsentierte Stahlobjekte des Künstlers aus den Jahren 2006 bis 2014. Mit diesen Werken wollte der Künstler aufzeigen, dass schöpferische Tätigkeiten wie Kunst und Poesie fruchtbare Alternativen zu Aggression, Gewalt und Krieg sein können: „Die Ausstellung möchte veranschaulichen, welche kreativen, humorvollen und friedlichen Erzeugnisse aus Eisen und Stahl möglich wären, welche in der Vergangenheit und bis heute für die Waffenproduktion verwendet wurden und werden“, so der Künstler.
Inititative: Gordana Anđelić-Galić & Branka Vujanović, Leiterinnen der Stadtgalerie Sarajevo Collegium Artisticum