Als Alois Schild 1995 die »Herz-Jesu-Plastik« vor der Jesuitenkirche in Innsbruck aufstellte, führte dies kurzerhand zu einem Skandal. Zum 200-Jahr-Jubiläum des Tiroler Herz-Jesu-Schwures sollte die Skulptur auf dem Platz vor der Jesuitenkirche auf einem eigens angemieteten Parkplatz installiert werden und stand gerade einmal fünf Stunden. Die Absicht des Künstlers war, den geistigen Hintergrund des Tiroler Herz-Jesu-Gelöbnisses, des Treueschwures der Tiroler Landstände gegen Feinde von außen kritisch und ironisch zu hinterfragen. Das Skulpturenensemble war symbolisch stark befrachtet: Auf einem rostigen Altar, zu dem eine silberne Aufstiegshilfe führte, thronten zwei Klomuscheln über einem blühenden Herzen. Dazwischen standen die Worte »Habt acht«. Ein löchriger Heiligenschein und ein abstürzendes Flugzeug waren eine Anspielung auf »den Niedergang der patriotischen Geisteswelt«, so der Künstler. Die Skulptur hatte nur ein kurzes Leben vor der Kirche: Unter dem Druck erzürnter PassantInnen und PolitikerInnen wurde die Installation nach wenigen Stunden von der Feuerwehr wieder abmontierte und die 50 Einzelteile auf den Bauhof verfrachtete, wo sie Alois Schild wieder einsammeln musste.
Initiative: Norbert Pleifer, Treibhaus-Chef
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